Hess 6 e 7 – Marcia in fa maggiore per banda militare, Marsch für die böhmische Landwehr
Hess 6 prima versione, senza trio
Hess 7 prima versione con un piccolo trio
Hess 6 e 7 –
(Hess 6) Marcia in fa maggiore per banda militare, Marsch für die böhmische Landwehr (Marcia per l’armata boema). Composta nel 1809. Gli autografi sono a Berlino (Artaria 144) e a Vienna nel patrimonio del Deutscher Ritterorden. La prima edizione dell’originale è stata pubblicata da Willy Hess nel « Beethoven-Jahrbuch », 1953-1954, Beethoven-Haus, Bonn. La partitura, pubblicata da Schlesinger intorno al 1818-1819 come Marsch fiir das Yorck’sche Korps (Marcia per il Corpo di York), è un arrangiamento fatto da qualcun altro. (Hess Anhang 2) Una trascrizione curata da Beethoven apparsa nella GA, Serie 25, n. 287 I. Cfr. anche il numero 99 di questo catalogo. [Il pezzo è catalogato come WoO 18 nel Kinsky/Halm, p. 456. Il numero 6 del catalogo Hess è una prima versione del WoO 18, mentre il WoO 18 è la seconda versione dello stesso lavoro. Cfr. Dorfmüller, p. 35.]
(Hess 7) Zapfenstreich n. 1 in fa maggiore. Identica all’opera precedente, con l’aggiunta di un piccolo trio. L’autografo, Artaria 415, è a Berlino. Una copia del trio [soltanto], trascritta da un’altra mano, è acclusa all’autografo Artaria 144. La prima edizione è stata riveduta da W. Hess per il «Beethoven-Jahrbuch », 1953-1954, Beethoven-Haus, Bonn. [Il pezzo è catalogato anche sotto il numero WoO 18 nel Kinsky/Halm, p. 456. Hess, con la sua assegnazione di un numero di catalogo separato ci indica che questo numero dovrebbe essere considerato la marcia intera, comprendente il trio, e che il numero 6 dovrebbe essere considerato la prima versione senza il trio. Hess 7 sarebbe dunque la terza versione di questa marcia, con Hess 6 che ne rappresenta la prima e WoO 18 la seconda. Cfr. Dorfmüller, p. 35. Secondo Barry Cooper, il trio, che è in si bemolle maggiore, fu scritto nel 1822. Cfr. C/C, p. 224.]
L’ articolo di Willy Hess per il «Beethoven-Jahrbuch », 1953-1954, Beethoven-Haus, Bonn.
Beethovens Zapfenstreiche in F-Dur (Revisionsbericht zum Erstdruck) Von Willy Hess
Beethovens drei Zapfenstreiche sind nie vollständig im Druck erschienen. Da sich zudem vom ersten und dritten Zapfenstreich mehrere Fassungen finden, so war das zu lösende philologische Problem nicht ganz einfach und konnte nur durch ein Sammeln aller einschlägigen Quellen erfolgreich in Angriff genommen werden.
Der erste Zapfenstreich in F-Dur entstand in erster Fassung im Jahre 1809, ohne Trio und unter dem Titel „Marsch für die böhmische Landwehr“. Ein späteres Autograph trägt die Überschrift „Zapfenstreich Nr. 1“; in dieser Fassung hatte der Marsch ein kleines Trio, das bisher noch nicht im Drude erschienen ist. Im Jahre 1810 vereinfachte Beethoven die Instrumentation des Hauptsatzes, strich das Trio wieder weg und vereinigte den so zum dritten Male geschriebenen Marsch mit dem in ähnlicher Weise überarbeiteten Hauptsatz des dritten Zapfenstreiches (siehe unten). In dieser Fassung wurden die beiden Märsche am 25. August 1810 zum Karussell der Kaiserin Maria Ludovica gespielt und erschienen erstmals im Druck in dem 1888 herausgegebenen Supplementband zur Leipziger Gesamtausgabe der Werke Beethovens. — Es gibt aber noch weitere Fassungen! Der „Marsch für die böhmische Landwehr“ wurde kurz nach Beethovens Tod in einer von fremder Hand überarbeiteten Fassung von Schlesinger als Nr. 37 in eine Sammlung von Geschwind-märschen für die preußische Armee aufgenommen: hier trägt er den Titel „Marsch für das York’sche Korps“. Schließlich hat der bekannte Beethovenforscher Max Unger in der Autographensammlung des Pariser Konservatoriums einen von Beethoven selbst herrührenden Klavierauszug dieses Marsches aufgefunden und vor ungefähr 13 Jahren im Verlag Reinecke in Leipzig herausgegeben.
Vorlagenbericht: Unserer Ausgabe liegt das Beethoven-autograph Artaria 145 der ehemaligen preuß. Staatsbibliothek Berlin zugrunde, d. h. die vollständige Fassung des Zapfenstreiches mit Trio. Zum Vergleich beigezogen wurde das frühere Autograph Artaria 144, das den „Marsch für die böhmische Landwehr“ enthält. Die beiden Vorlagen sind im Notentext völlig identisch und eine kann so zur Kontrolle von unleserlichen Stellen der anderen benutzt werden. Mit anderen Worten: Marsch und Zapfenstreich unterscheiden sich nur dadurch, daß der letztere ein Trio enthält. Ferner hat Beethoven im Zapfenstreich die C-Klarinetten durch B-Klarinetten ersetzt, doch besagt eine Fußnote bei der nachträglich geschriebenen Partie der B-Klarinette: „Können auch in C-Klarinetten versetzt werden“. Das Autograph des Marsches weist noch eine handschriftliche Bemerkung Beethovens auf: „Ein Schritt auf jeden Takt“. Dies besagt, daß das Tempo sehr rasch genommen werden muß. Dynamische Angaben stehen oft nur in einzelnen Stimmen und wurden entsprechend ergänzt. Schreibfehler, fehlende Pausenzeichen und dergl. wurden ebenfalls stillschweigend in Ordnung gebracht, ohne daß eine einzelne Aufzählung nötig wäre. Dem Autograph Ar-taria 144 liegt übrigens eine Kopie des Trios bei, die zur Nachkontrolle sehr wertvoll war. Phrasierungen: In beiden Autographen finden sich in Takt 17—19 keinerlei Angaben in den hohen Holzbläsern; die Angaben in unserer Ausgabe sind der dritten Fassung (Gesamtausgabe) entnommen. Im Trio sind sämtliche Angaben mit Ausnahme von Takt 45 bis 47 der kleinen Flöte Zusatz des Herausgebers.
Ergänzend sei noch bemerkt, daß alle besprochenen Handschriften des ersten Zapfenstreiches im Besitze der ehemaligen preuß. Staatsbibliothek sind, jetzt treuhänderisch verwaltet von der Universitätsbibliothek Tübingen. Der zweite Zapfenstreich in C-Dur entstand um 1809/10. Er ist weitaus der größte. Da es von ihm nur eine Fassung gibt, die nach dem Autograph Beethovens im Supplement der Gesamtausgabe gedruckt ist, erübrigen sich hier alle näheren philologischen Angaben.
Der dritte Zapfenstreich in F-Dur. Bei ihm liegen die Verhältnisse am kompliziertesten, umso mehr, als sehr wahrscheinlich eine der Vorlagen verschwunden ist. Als älteste Niederschrift haben wir ein im Besitz der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien befindliches Autograph zu betrachten, das den Titel „Zapfenstreich Nr. 3“ trägt. (NB: Auf meiner Photokopie ist das Wort „Zapfenstreich” nicht mehr lesbar, da es in den Rand geriet). Auf dem Vorsatzblatt dieses Autographes hat Dr. Luithlen folgende Anmerkung bei gefügt: „Dieses Autograph ist eine erste Niederschrift zu der Reinschrift aus dem Besitze des deutschen Ritterordens. In dieser Fassung ist das Stück für Erzherzog Anton bestimmt gewesen. Die Gesellschaft der Musikfreunde besitzt eine nach den hier genannten Autographen angefertigte Kopie mit einem Titel von der Hand Erzherzog Rudolphs.
Bei der Revision des Textes konnte diese letztere Kopie zum Vergleich mit der ersten autographen Niederschrift beigezogen werden, der Bericht darüber folgt unten. Die Instrumentierung ist dieselbe wie in den beiden ersten Zapfenstreichen. Auch dieser dritte Zapfenstreich wurde zum Karussell der Kaiserin Maria Ludovica neu bearbeitet und in dieser letzten Fassung im Supplement der Gesamtausgabe gedruckt. Das Trio zur Zapfenstreichfassung *) wurde von der Handschrift getrennt und kam über die Artaria-Sammlung in den Besitz der damaligen königlichen Bibliothek in Berlin; es ist wie dasjenige zum ersten Zapfenstreich nie gedruckt worden und erscheint daher in unserer Ausgabe als Erstdruck. Als Kompositionszeit des dritten Zapfenstreiches ist das Jahr 1810 zu betrachten.
Vorlagenbericht. Die oben erwähnte Kopie des Hauptsatzes (vom Trio gibt es keine Kopie) zeigt eine Reihe von Abweichungen gegenüber dem allerersten Autograph, ein Beweis dafür, daß Beethoven beim Abfassen der heute verschollenen Zweitschrift, nach der diese Kopie gearbeitet scheint, noch etliche Korrekturen anbrachte. Da die Kopie viele Versehen und offenkundige Schreibfehler aufweist, so war bei ihrer Benutzung große Vorsicht geboten. Es lassen sich an Abweichungen beider Vorlagen voneinander feststellen: Takt 4: Beethoven schreibt in seiner Erstschrift in der Flöte was wohl ein Irrtum sein dürfte. Takt 13 —16 steht im Autograph die kleine Flöte eine Oktave tiefer, und die Klarinetten und Oboen lauten wie folgt. Zweifelsohne hat Beethoven hier in seiner Zweitschrift im Sinne unseres Druckes korrigiert, — es ist kaum wahrscheinlich, daß der Kopist sich dermaßen geirrt haben sollte. Dagegen läßt das Autograph Takt 10 in der Trompete leer, wogegen die Kopie denselben Text wie in Takt 9 hat, was mir unrichtig scheint.
Takt 22 geht im Autograph das zweite Fagott mit dem Kontrafagott zusammen, in der Kopie ab zweites Viertel mit dem ersten Fagott. Beides ist möglich; wir haben dem Autograph den Vorzug gegeben. Takt 19, 20 und 22 bringt die Kopie einen Triller auf den halben Noten des Triangels, das Autograph nicht. Takt 28 lautet das Kontrafagott im Autograph Die in unserer Ausgabe berücksichtigte Fassung der Kopie scheint uns richtiger. In demselben Takt hat die zweite Klarinette im Autograph als dritten Ton die Oktave zur ersten Klarinette, in der Kopie die Terz.
Takt 31—32 sind im Autograph die Hörner versehentlich unter die Klarinetten geschrieben, in der Kopie fehlen sie irrtümlicherweise ganz!
Takt 31 und 35 hat der Triangel statt des Wirbels ein Viertel Auftakt zum folgenden Takt. Diese autographe Fassung scheint uns weniger überzeugend als die Version der Kopie. Dagegen fehlt wohl zu Unrecht in der Kopie die Partie des Beckens in Takt 34, die hier Pausen aufweist.
Bei Takt 37 deutet im Autograph ein Vi-(de) auf einen ändern Schluß; die beiden folgenden Takte sind gestrichen. Unten auf der Seite finden sich Skizzen des geplanten kürzeren Schlusses. Zweifellos hat dies Beethoven in seiner heute verschollenen Zweitschrift entsprechend ausgeführt und wir haben daher den Schluß ab Takt 37 nach der Kopie gegeben, die ja nach der Zweitschrift Beethovens gearbeitet ist. Der ursprüngliche Schluß erscheint in unserer Ausgabe als Anhang.
An Phrasierungsbezeichnungen sind lediglich original die Staccato-punkte der Flöte in Takt 13 und 19, die Angaben in den Holzbläsern in Takt 38 bis 41, sowie die Staccatopunkte des ersten Fagottes im Trio. Alles andere ist Zusatz des Herausgebers. Auch die dynamischen Angaben finden sich meist nur in einer oder ein paar wenigen Stimmen und wurden sinngemäß ergänzt.
Zum Trio liegt lediglich Beethovens eigenes Autograph vor, sowie eine Art Entwurf dazu, beides zusammen als Autograph Artaria 146 der ehemaligen preuß. Staatsbibliothek in Berlin. Zur Chronologie. Daß alle drei Zapfenstreiche 1809—1810 komponiert worden sind, darf heute als sicher gelten. Dagegen ist die Frage der Trios nicht ganz geklärt. Beethoven hatte alle drei Werke noch im Jahre 1822 dem Verlage Peters in Leipzig angeboten, ein Beweis dafür, daß er sie in der ursprünglichen Fassung der Herausgabe als wert erachtete. Nun schreibt er am 13. September an Peters: „ — jedoch sind unter den Märschen einige, zu welchen ich neue Trios bestimmt habe. Max Unger folgert daraus, die Trios zu den Zapfenstreichen seien erst damals komponiert worden. Dem gegenüber steht es fest, daß zum mindesten das Trio zum ersten Zapfenstreich schon 1809 oder 1810 entstanden ist, denn es gehört als Ganzes zu der betreffenden Handschrift. Es wäre also höchstens die Frage aufzuwerfen, ob Beethoven den Plan hatte, anstelle der alten Trios neue zu schreiben. Daraufhin deutet ja auch die Brief stelle. Indessen wissen wir nichts von solchen Werken, und das Naheliegendste ist doch wohl die Annahme, daß Beethoven diesen Plan ebenso wenig mehr ausgeführt hat wie viele andere Pläne jener Jahre. Ungers Ansicht steht schon deshalb auf nicht sehr sicheren Füßen, weil er die Trios des ersten und dritten Zapfenstreiches verwechseltoe).
Die drei Märsche sind zweifellos als ein Ganzes gedacht. Daraufhin deutet schon die Tonartenfolge F, C, F. Man achte auch, wie das Kopfthema des dritten Marsches bereits im Schlußteil des ersten Marsches in der Trompete gebracht wird, so daß eine Art freier Symmetrie entsteht und sich der mittlere Zapfenstreich, von weit oben betrachtet, wie ein Trio eines größeren Ganzen ausnimmt. Die schöne Instrumentierung und namentlich das Beiziehen von Waldhörnern und Fagotten verleihen dem Blasorchester eine eigenartige und echt Beet-hoven’sche Milde und Wärme. Es steht zu hoffen, daß diese zu Unrecht vergessenen Werke des großen Symphonikers durch unsere Ausgabe sich ihren verdienten Platz in den Konzertprogrammen erobern werden.
Zum Schluß ist es mir eine angenehme Pflicht, den Direktoren der beiden Bibliotheken für die freundlich erteilte Erlaubnis zur Herausgabe dieser Partituren meinen herzlichen Dank auszudrücken: Frau Dr. Hedwig Kraus (Gesellschaft der Musikfreunde in Wien) und Herrn Prof. Dr. Peter Wackemagel (ehemalige preuß. Staatsbibliothek zu Berlin). Ohne das freundliche und bereitwillige Entgegenkommen der beiden Direktoren wäre diese Ausgabe nie ermöglicht worden.
Winterthur, im Sommer 1952. Willy Hess
” Beh ovviamente tutti ad ascoltare….”
Per gentile concessione della Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz)